Typische Anzeichen sind nächtliche Geräusche im Dach, Nagespuren an Dämmung und Kot. Nach sicherer Artbestimmung planen wir einen rechtssicheren Ausschluss: temporäre Einbahnklappen, engmaschige Gitter an Traufe/Lüftungsöffnungen sowie das fachgerechte Verschließen von Fugen und Übergängen. Ergänzend kümmern wir uns um Reinigung, Geruchssperren und Kabelschutz. Fang/Umsetzen erfolgt – falls überhaupt erforderlich – nur nach Naturschutzrecht und mit behördlicher Genehmigung; eine Tötung findet nicht statt.
Sieben-/Gartenschläfer erkennen
Ein Sieben-/Gartenschläfer kann anhand von verschiedenen Spuren erkannt werden. Hier erfahren Sie auf welche Hinweise Sie achten müssen.
Siebenschläfer (Glis glis)
Gartenschläfer (Eliomys quercinus)
- die hörnchenartigen Tiere haben einen buschigen Schwanz
- da sie nachtaktiv nur selten zu sehen
- nächtlicher Lärm am und im Gebäude
- Materialschäden (Kabel, Dachdämmung)
- Kotspuren (teils bananenförmig gebogen)
- Urinspuren
- angefressene Nahrungsreste und Gartenfrüchte
Prävention gegen Sieben-/Gartenschläfer
Um einem Befall von Sieben-/Gartenschläfer möglichst vorzubeugen empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- Äste und Kletterpflanzen im Abstand von mindestens 1 m zum Dach hin zurückschneiden
- Abdichtung von Öffnungen in der Fassade oder Dach (z.B. durch Ziegel und Lochbleche)
- Türen und Fenster möglichst nicht offen stehen lassen
- offene Kellerfenster mit engmaschigem Gitter verschließen
Bekämpfung von Sieben-/Gartenschläfer
Sieben- und Gartenschläfer stehen unter Artenschutz und dürfen nicht bekämpft werden.
Unter Beachtung von tierschutz- und naturschutzrechtlichen Regelungen können dennoch geeignete Maßnahmen erbracht werden, die Sie vor Schäden schützen können.
Um festzustellen ob es sich tatsächlich um einen Siebenschläfer handelt besteht zum Beispiel die Möglichkeit die betroffenen Bereiche mit einem mobilen Kamerasystem zu überwachen. Hierdurch lassen sich Verhaltensweisen der Tiere und deren Eintrittspunkte in das Gebäude erkennen.
Durch Verschließung der Eintrittspunkte lassen sich die Probleme i.d.R. lösen.
Auch eine Vergrämung der Tiere bietet eine Möglichkeit. Allerdings darf diese während der Säugezeit der Jungen ohne Sondererlaubnis der Unteren Naturschutzbehörde nicht durchgeführt werden.
Gerne beraten wir Sie zu Ihren Möglichkeiten.
Informationen zu Sieben-/Gartenschläfern
1. Arten von Sieben-/Gartenschläfern
- Siebenschläfer (Glis glis)
- Gartenschläfer (Eliomys quercinus)
2. Aussehen
Größe
- Kopf-Rumpf-Länge 13-18 cm
- Schwanzlänge 11-15 cm
Gewicht
- erwachsen circa 70-160g
Farbe
- der Rücken ist aschgrau
- der Bauch ist heller
Kennzeichen
- relativ große schwarze Augen
- rundliche Ohren
- buschiger Schwanz
- bei Gartenschläfern ist der Schwanz nur an der Spitze buschig
- Gartenschläfer haben auffällig dunkle Gesichts- und Rückenzeichnungen
- Kot bananenförmig
3. Vorkommen
- gemäßigte, wärmere Gebiete in Süd-, Mittel- und Osteuropa
- Kaukasus
- Kleinasien
- bevorzugt Laub- und Mischwälder mit hohem Buchen- und Eichenanteil
- manchmal in Vogelkästen (Wohn- und Schlafhöhle)
- als Kulturfolger auch in Gartenreichen Stadtvierteln und Parks
- in und an Gebäuden
- Dachböden
- Zwischendecken
4. Nahrung
- entsprechend dem jahreszeitlichen Nahrungsangebot – pflanzliche Kost
- Buchecker, Früchte, Blätter, Nüsse, Rinde
- selten Insekten, Vögel (Nestlinge), Eier
- falls erreichbar menschliche Nahrungsmittel
- im Spätsommer bevorzugt Eicheln und Bucheckern zum Aufbau von Fettreserven
5. Lebensbedingungen
- bevorzugt Baumkronen
- sehr guter Kletterer
- Nester sind kugelartig (bis 15 cm Durchmesser)
- Nester mit Haaren und Federn ausgepolstert
- Nester in Baumhöhlen und Dächern
- nachtaktiv
- ab gewissem Alter standorttreu
6. Entwicklung
- Paarungszeit im Frühjahr bzw. Ende Juni
- Tragezeit 30 – 32 Tage
- Anfang August kommen die Jungen zur Welt
- Wurfgröße meist 4-6 Junge
- Jungtier bei der Geburt nackt, blind und taub
- 1 Wurf pro Jahr
- selbständig mit 6 – 7. Wochen
- Geschlechtsreife nach erstem Winter
- Durchschnittsalter 5 – 7 Jahre